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Besichtigung des Briefzentrums Zürich Mülligen

Mit 15 Personen sind wir am 24. Oktober 2017 zur Besichtigung nach Mülligen gefahren, um dort die Briefverteilung, auch für die internationale Briefpost, hautnah mitzuerleben. Ein gewaltiges Gebäude mit einem Umschwung, das nicht weniger als die Grösse von 11 Fussballfeldern entspricht, machte mächtig Eindruck. Neben Mülligen, welches das grösste Zentrum der Schweiz ist, gibt es noch eines in Härkingen und eines in Eclépens. Durchschnittlich werden hier in Mülligen täglich gegen 8 Millionen Briefe sortiert und bereitgestellt. Im Dezember können es auch mal gegen 15 000 Briefe oder mehr werden.

Die internationale Post, welche heute mehrheitlich aus China und weiteren asiatischen Ländern hier in Mülligen als einzige Stelle eintrifft, wird hier ebenfalls weiterverarbeitet und auch verzollt. Einige werden auch auf Zollvergehen kontrolliert und sogar geöffnet. Im Ausland gelten auch Pakete bis zu 2 kg als Briefe.

Die angelieferten Briefe aus der Schweiz und dem Ausland werden teilweise bis zu 3-mal feinsortiert und mit fixen Zeitfenstern jeweils an die anderen 2 Zentren und die Poststellen im eigenen Gebiet zugeliefert. Es gibt zuerst eine Grobsortierung, Feinsortierung und Handsortierung. A-Post wird sofort verarbeitet, B-Post gelangt zuerst ins Hochregallager, welches über einige tausend Behälter umfasst, welche dann in den freien Stunden tagsüber verarbeitet wird.

Die Handsortierung, die immer noch gut 15% entspricht, nimmt sich verschiedener Grössen und Gewichte an, welche die Maschinen, die bis 15 000 Briefe pro Stunde verarbeiten, nicht lesen können. Bei der Maschinenverarbeitung sieht man wegen der hohen Geschwindigkeit kaum mehr das einzelne Kuvert. Die Briefsendungen werden in 270 verschiedenen Fächern abgelegt, die von den Mitarbeitern bei vollen Behältern geleert werden.

In diesem 24-Stunden-Betrieb arbeiten täglich etwa 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb, die insgesamt 55 Sprachen sprechen. Voraussetzung ist allerdings für die hier Arbeitenden, dass sie deutsch sprechen und verstehen. Die Anlage in Mülligen, eröffnet im Jahre 2007, ist auch noch heute eine der modernsten Anlagen der Welt. Wegen der Grösse des Gebäudes kommen für die Beschäftigten Elektro-Trottinetts zum Einsatz. Die Länge aller Förderbänder zusammen beträgt etwa 16 Kilometer. Die ganze Technik, die auf 2 Stockwerke ausgelegt ist, ist ein geordneter Wirrwar von Rollen und Bändern und Robotern, die sehr effizient ist und schnellste Verarbeitung der Briefpost garantiert.

Wer früher schon mal mit dem Metallbaukasten «Stockys» gespielt hat, kann sich eine kleine Vorstellung davon machen, wie es aussehen könnte, wenn man einige tausend solche Kästen mit Bändern, Rollen, Locheisen, Schrauben, Kabel und modernste Leitstandtechnik zusammensetzen würde.

Es war äusserst eindrücklich, was die Post Mülligen bzw. die Mitarbeiter in diesem Zentrum an einem Tag leisten. Mit mehrheitlicher Zulieferung per Bahn und für die Feinverteilung per Lastwagen wird ein Service geboten, der weltweit einzigartig ist.

In der Betriebskantine wurden wir anschliessend mit Getränken und Backwaren bewirtet und konnten dort Frau Rohner, die die Führung ausgezeichnet leitete, weitere Fragen stellen. Anschliessend zeigte sich die Post noch grosszügig, denn die Führung war gratis, und ein interessanter Prospekt mit zwei gültigen Marken wurde noch verteilt.

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