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Saft im Blut

 

Unser Besuch bei der Firma Möhl in Arbon war ein Volltreffer. Der zweitgrösste Obstverwerter der Schweiz wurde von Hans Georg Möhl im Jahre 1895 in Stachen gegründet. Und er setzte schon damals als erster auf Most vom Fass. Seine Eingebung, mit diesem Most in der Bügelflasche war richtungsweisend in der heutigen Mostproduktion. Heute setzt die 5. Generation mit Christoph Möhl aber auch auf den alkoholfreien sauren Most. Auslöser dazu war die Herabsetzung der Promillegrenze. Denn dieser Most hat kaum Kalorien, weil der Zucker vergoren und aller Alkohol entzogen ist. Ist also ein reines erfrischendes Naturprodukt.

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Die von den Bauern gelieferten Äpfel werden gewaschen, gemahlen und werden dann in den 4 grossen Pressen, die bis zu 16 Tonnen Maische fassen, gepresst. Je nach Ernte wird im Jahr zwischen 25 000 und 40 000 Tonnen Most gepresst, welcher dann in der Erntezeit dreischichtig an sieben Tagen der Woche verwertet wird. Der entstandene Trester wird den Landwirten als Beigabe zu Tierfutter zurückgeführt. Nach der Pressung fliesst der Saft durch mehrere Anlagen, wo dem Most unter Vakuum das Aroma und das Wasser entzogen wird. Eingelagert wird nur das Konzentrat – ausgenommen ist ein kleiner Teil der als Bio Apfelsaft verkauft wird. Der Vorteil dieses Verfahrens ist: Das Konzentrat braucht weniger Platz und kann je nach Nachfrage über das ganze Jahr hindurch zu Apfelsaft, Shorley oder Saft vom Fass verarbeitet werden, wobei später für Apfelsaft ein Teil Konzentrat, sieben Teile Wasser und Aroma beigefügt werden. Das Wasser stammt übrigens als Quellwasser aus der Nachbargemeine Roggwil. Für die Lagerung des Konzentrates werden Chromstahltanks verwendet mit bis zu 120 000 Liter Fassungsvermögen. Insgesamt liegen in den Chromstahltanks über 20 Millionen Liter Konzentrat. Für den Saft vom Fass werden riesige Eichenfässer verwendet. Ein Fass fasst gegen 20 000 Liter, kostet etwa 80 000 Franken und hält ein Menschenleben lang. Davon stehen unter dem Most- und Brennereimuseum im imposanten Keller 24 solche Fässer. Insgesamt werden 27 Süssgetränke – mit und ohne Alkohol hergestellt. Neben Swizly, dem Trendgetränk, folgten im Jahr 2000 das Shorley und 2005 der alkoholfreie Saft vom Fass. Der stündliche Ausstoss beträgt bei den Halbliterflaschen 20 000 Flaschen und bei den 1,5-Liter-Flaschen 10 000 Stück. Um mit der heutigen Zeit zu gehen wurden neu 3 Cider-Getränke auf den Markt gebracht. Das Brennerei- und Mostmuseum, welches im Oktober 2018 eröffnet wurde, erfreut sich bereits grossen Zuspruchs. Es ist modern gestaltet und mit vielen Exponaten der früheren Mostherstellung ausgestattet und zeigt den Gegensatz zur heutigen Mostproduktion. 

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Im vorhandenen Saftladen konnten wir dann noch unseren Gutschein für eine Box von vier verschiedenen Möhlprodukten einlösen.

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Nach dieser ausführlichen Führung mit Frau Priska Aebli genehmigten wir uns vor der Heimreise noch

einen Kaffee im Bistro.

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