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Wanderung im Ausseramt

Einen schöneren Tag konnte es kaum mehr geben, als wir uns auf unsere Ausseramt Wanderung begaben. Erwin war der letzte, der sich beim Bahnhof Dachsen einfand. Die 18 köpfige Gruppe marschierte bald gemütlich dem Mühlebachhof zu, denn es war sehr heiss und kein Schatten war in Sicht. Der Hof liegt in einem kleinen Tal zwischen Dachsen und Uhwiesen. Auf dem Mühlebachhof, ein ehemaliger Bauernhof, lebt die Familie Fürst, die heute ausschliesslich auf den Verkauf und das Selberpflücken von Früchten, wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Kirschen eingerichtet ist. Ein weiteres Standbein werden die 800 Nussbäume werden, die in der Nähe von Dachsen gepflanzt wurden. Der eigene Hofladen, mit alles aus eigener Produktion, wie Obst,Gemüse, Konfitüren, Chutney und diversen Sirupen machte einen grossartigen Eindruck. Auch die runden, und grossen Tomaten sind nicht etwa zugekauft wie Aurelia meinte, erklärte uns Herr Fürst mit Nachdruck.

 

Unseres Interesse galt aber der einzigen Rentierzucht vom Kt. Zürich, die unlängst von den Medien aufgegriffen wurde, und nun das besondere Interesse von Kindergärten und Vereinen ist. In der Zwischenzeit sind einige Junge auf die Welt gekommen, so dass die Herde bald 20 Tiere umfasst. Es ist das besondere Anliegen von Salome Fürst, mit diesen Tieren zu züchten und später einmal Rentierfleisch zu verkaufen. In welcher Form steht noch offen. Momentan werden sie im Dezember vielleicht noch dem «Samichlaus» zugeteilt, zu seiner Unterstützung. Denn man ist sich ja um die Weihnachtszeit durch die einschlägige Werbung, mit Rentieren, bereits an einiges gewöhnt. Weiter gings dem leider zugewachsenen Anderbach entlang, mit oder ohne Krebsen. Der versprochene Weiher musste aus zeitlichen Gründen gestrichen werden, denn bei dieser Hitze  warten am Weiher auch die Biber nicht gerne an der prallen Sonne.

 

Alle freuten sich auf einen kühlen Keller und einen feinen Tropfen Wein, denn wir bei der Weinbaufamilie Witzig in der Linde zu Uhwiesen degustierten konnten. Vorgängig wurden wir aber von Janine Witzig, gelernte Winzerin durch den neuen Keller geführt, wo moderne Stahltanks darauf warten, wieder mit Traubengut gefüllt zu werden. Alles ist bestens ausgeklügelt, damit bei geringen Platzbedarf effizient gearbeitet werden kann. Auf 5 ha Reben werden hier gut und gerne 40.000 Flaschen Wein pro Jahr produziert. Im Gesellenkeller aus dem Jahre 1436, der nach dem Denkmalschutz wieder hergestellt wurde, lagern seit 1981, jeweils wenige Flaschen aller Jahrgänge der produzierten Weine. Und neu liegen in einer Ecke, für die nächsten Jahre erstmals 2 Fässer mit Whiskey. Auch eigener Champagner bietet man den Kunden an.

 

Im alten Keller im Haus zur Linden, das gegenüber dem neuen Keller liegt, befinden sich auch die alten Holzfässer mit geschnitzten Bibelsprüchen, wo die Weine im Barriques ausgebaut werden. Je nach Fassalter können so verschiedene Holznoten erzeugt werden. Janine erklärte uns dies mit Stolz, da Sie und ihr Partner Teddy Milesi, bereits die nächste Generation im elterlichen Weinbau sind. Zu Ehren ihres Sohnes «Malonn» haben sie extra einen Cuvée Malonn aus Französischen und Schweizertrauben gekeltert. Nach der Degustation von drei Weinen und einem Lied zu Ehren dem Weingott «Bacchus», gesungen von Aurelia, sind wir dann mit dem Postauto nach Marthalen und mit dem Zug nach Winterthur zurückgekehrt.

 

Übrigens übernachtete in der ehemaligen Taverne zu den drei Linden, darin Johann Wolfgang Goethe im Jahre 1755, 1779 und 1797 als er den Rheinfall besuchte. Er war nicht sehr trinkfest und mischte Wasser mit Wein. So etwas hatten die Einheimischen noch nie gesehen. Das Benehmen des Hofrats entlockte den heiteren Bauern spöttische Worte. Worauf der Dichter zur Feder griff:Wasser allein macht stumm, das zeigt im Teich der Fisch. Wein allein macht dumm, das beweisen die Herren am Tisch. Und weil ich keines von beiden will sein, trinke ich Wasser vermischt mit Wein.

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